Die Immobilienmärkte rund um den Globus erleben derzeit einen Abschwung. Nach einem anhaltenden Aufwärtstrend in den letzten Jahren, verzeichnen wir nun erstmals seit über einem Jahrzehnt eine spürbare Korrektur.
Zinsen und trübe Konjunkturaussichten
Die Ursachen für den Rückgang der Immobilienpreise sind vielschichtig, aber ein dominierender Faktor ist der rapide Anstieg der Zinssätze. Notenbanken haben weltweit die Zinsen erhöht, um der Inflation entgegenzuwirken. Dies führte zu höheren Finanzierungskosten für Immobilienkäufer und Investoren. Gleichzeitig trübten sich die Konjunkturaussichten ein, was die Nachfrage nach Immobilien weiter dämpfte.
Globale Analyse und lokale Auswirkungen
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der UBS analysierte die Wohnimmobilienmärkte von 25 ausgewählten Großstädten weltweit, darunter einige in Nordamerika, Europa und Asien. Die Ergebnisse sind alarmierend: Die Immobilienpreise in diesen Metropolen sind inflationsbereinigt um etwa fünf Prozent gesunken, nach einem zehnprozentigen Anstieg im Vorjahr.
Zwei Städte in Gefahr einer Immobilienblase
In dieser globalen Analyse gibt es auch Ausreißer. Frankfurt und München in Deutschland stehen derzeit im Fokus, da sie besonders stark von Preiskorrekturen betroffen sind. Hier sind die Preise inflationsbereinigt um 20 beziehungsweise 15 Prozent gesunken. Auch andere europäische Großstädte, wie Stockholm und London, verzeichnen rückläufige Preise.
In diesem Zusammenhang ist Zürich ein besonders interessanter Fall. Hier ist das Risiko einer Immobilienblase besonders hoch. Obwohl die Schweiz ebenfalls eine Erhöhung der Hypothekenzinsen erlebt, hat diese Entwicklung in Zürich noch kaum Folgen gehabt.
Einschätzungen und Prognosen
Die UBS verwendet einen speziellen Index, um das Risiko einer Immobilienblase in den 25 untersuchten Märkten zu messen. Dabei zeigt Zürich den höchsten Indexwert, gefolgt von Tokio. Interessanterweise sehen die UBS-Experten in Frankfurt und München, die zuvor als gefährdet galten, keine Blasenanzeichen mehr, obwohl sie weiterhin als „überbewertet“ gelten.
Die Bundesbank in Deutschland bleibt jedoch vorsichtig und betrachtet die Blasengefahr noch nicht als gebannt, da Wohnimmobilien nach wie vor überbewertet sind. Dies deutet darauf hin, dass die Preiskorrektur bei Immobilien voraussichtlich anhalten wird. Das bedeutet, dass Wohneigentum in Großstädten für viele Haushalte weiterhin unerschwinglich bleibt. Während die Preise sinken, steigen die Mieten, was die Diskrepanz zwischen beiden noch weiter vergrößert.
Potenzial für weitere Preisrückgänge
Die UBS-Ökonomen weisen darauf hin, dass das Potenzial für weitere Preisrückgänge besteht und das Wohnen in Großstädten für viele unerschwinglich bleibt. Trotz des Abschwungs auf den Immobilienmärkten bleibt der Traum vom Eigenheim für viele Haushalte unerreichbar.
Was bedeutet das für Sie?
Was bedeutet dieser globale Trend für Immobilienbesitzer und Kaufinteressenten in unserer Region? Zunächst einmal ist es wichtig zu beachten, dass lokale Märkte ihre eigenen Dynamiken haben. Während weltweit eine Abkühlung zu verzeichnen ist, können sich die Auswirkungen in unserer Gegend anders gestalten. Hier einige Überlegungen:
- Beeinflusst das regionale Zinsniveau Ihre Finanzierungsmöglichkeiten? Informieren Sie sich über die aktuellen Zinssätze in unserer Region und wie sie Ihre Kaufentscheidung beeinflussen können.
- Preisentwicklung in unserer Stadt: Befindet sich unsere Stadt in einer ähnlichen Situation? Oder sehen wir möglicherweise weniger starke Preiskorrekturen?
Expertenmeinungen konsultieren: Denken Sie daran, sich von Immobilienexperten in unserer Region beraten zu lassen. Sie können Ihnen helfen, die spezifischen Auswirkungen auf unseren lokalen Immobilienmarkt besser zu verstehen.
Hinnerk Warter, Warter-Immobilien, Eckbusch 8, 23560 Lübeck, Tel. 015779592045